Weiteste Auswärtsfahrt zahlt sich aus für Kreisklasse-Herren

“Fünfte Herren” der HSG gewinnen bei Reserve des TuS Chlodwig/Zülpich

Über 80 Kilometer Anreise vom Oberpleiser Sonnenhügel, kühle Halle in Zülpich und glatter Boden auf dem Handballfeld: die Kreisklasse-Herren der HSG Siebengebirge wollten solche Gründe für einen schwachen Auftritt beim Auswärtsspiel gegen den TuS Chlodwig/Zülpich nicht geltend machen – sondern direkt eine Leistung abrufen, wie sie das junge Team am vergangenen Wochenende in der zweiten Halbzeit gezeigt hatte. Doch ganz nach Plan lief es für die Truppe von Trainer Joachim Lindner dann doch nicht.

Die Grün-Blauen fanden zu Beginn überhaupt keinen Zugang zum Spiel und agierten allzu passiv. Nach dem 1:0 für die Gäste durch Malte Rietmann in der ersten Spielminute und einem parierten Siebenmeter durch HSG-Keeper André Jochim dauerte es bis zur sechsten Spielminute, ehe die HSG auf 2:0 erhöhen konnte. Die geduldig aufspielenden Zülpicher ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, glichen aus und gingen ihrerseits mit 6:3 in Front (13. Minute). Auf eher schwachem Niveau entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch, bei dem die HSG mit mehr Dynamik und Risiko versuchte, den Rückstand wett zu machen. Eine Auszeit von Trainer Joachim Lindner beim Stand von 9:7 für Zülpich zeigte schließlich Wirkung – denn die Grün-Blauen drehten die Partie und sicherten sich eine 12:10 Pausenführung.

In der Kabine brauchte der HSG-Trainer nicht viele Worte, um die Vorgabe für den zweiten Durchgang klar zu machen, denn die Spieler wussten selbst, was es zu verbessern galt: Fehlerquote runter, Tempo beibehalten, Trefferquote erhöhen. Das Team beherzigte den Plan, auch wenn immer noch einige Bälle unnötig verloren gingen. Die Führung konnte jedoch nach dem Treffer zum 14:12 (36. Minute) immer bei zwei bis drei Toren gehalten werden, ehe die HSG in der Schlussphase ihre konditionellen und spielerischen Qualitäten voll einbringen konnten: nach dem zwischenzeitlichen 20:18 ließ die HSG in den letzten zehn Minuten keinen Gegentreffer mehr zu und erhöhte selbst noch bis zum 26:18 Endstand. Dass auch die Breite des Kaders ein Faktor für den Sieg war, wird daran deutlich, dass sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten.

“Wir sind überhaupt nicht gut ins Spiel gekommen, das wurde schon beim Warmmachen deutlich. Mit der hohen Fehlerquote haben wir es uns wieder unnötig schwer gemacht. Aber ebenfalls erneut hat sich das Team gesteigert und das Spiel gedreht. Auch ein Beleg für die gute Moral der Truppe war, dass unsere Torhüter drei von fünf Strafwürfen abwehren konnten”, zog Trainer Joachim Lindner eine positive Bilanz nach der längsten Auswärtsfahrt der Saison.

Für die HSG spielten und trafen: André Jochim, Markus Krämer (beide Tor); Malte Rietmann (5), Matthias Reintgen (4), Ayk Borstelmann (3), Luca Ahlhorn (3/2), Yannik Thiemann (3/3), Michael Hecken (2), Fabian Grunwald (2), Torsten Hogen (2), Linus Wijbenga (1), Ivan Andricic (1)