Oberliga-Herren mit erster Niederlage

Nümbrecht vereitelt mit knappem Sieg die perfekte Hinrunde der HSG

Der letzte Spieltag der Hinrunde startete am Freitag, den 8. Dezember, mit dem absoluten Topspiel der bisherigen Oberliga-Saison 2023/2024 zwischen den HSGlern als Tabellenführer und dem SSV Nümbrecht als ersten Verfolger auf Platz zwei. Am Ende fügten die Gastgeber den Grün-Blauen die erste Niederlage zu, doch die Siebengebirgler bleiben weiter mit drei Punkten Abstand Tabellenführer der Liga und klar auf Aufstiegskurs.

Vor einer bis zum letzten Platz gefüllten Halle haben sich die beiden Teams zu Beginn der Partie einen engen und torreichen Schlagabtausch geliefert, bei dem beide Abwehrreihen noch ihre Stabilität gesucht haben, sodass in der 10. Minute bereits ein 7:7 auf der Ergebnistafel stand. Dies änderte sich in der Folge – vor allem die Nümbrechter standen, angeführt vom stark aufspielenden Torhüter Tom Rydzewski, in der Abwehr sehr stabil und kassierten in den darauffolgenden 10 Minuten nur zwei Tore, warfen selbst aber auch nur drei und konnten damit die Schwächephase des HSG-Angriffs nicht nutzen. Denn die Gäste aus dem Siebengebirge fanden zur ungewohnten Anwurfzeit am Freitagabend nur langsam ihre Form in der Abwehr. Auch in den letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs gelang es den HSGlern nicht, das Momentum auf ihre Seite zu kippen, sodass es dann mit einem 13:15 aus Sicht der Oberliga-Herren der HSG in die Halbzeitpause ging.

Danach erwischten die Siebengebirgler allerdings einen ganz schlechten Start, und Nümbrecht zog auf ein schier uneinholbares 17:24 (45.) davon. Eine Viertelstunde vor Spielende wachten die HSGler dann jedoch auf und starteten einen furiosen 9:2-Lauf, wodurch sie vier Minuten vor Schluss zum von vielen Zuschauern in der Halle nicht mehr für möglich gehaltenen 26:26 ausgleichen konnten. Das Momentum schien dann auf der Seite der Siebengebirgler zu sein, da neben dieser Aufholjagd auch Nümbrechts bester Feldtorschütze Tim Hartmann nach einem Foulspiel von hinten im Tempogegenstoß folgerichtig die Rote Karte sah. Doch schafften die HSG-Herren nicht, diese Ereignisse inklusive der Überzahl zu nutzen, und so setzte sich Nümbrecht auf ein 26:28 (58.) ab. Den HSGlern gelang 27 Sekunden vor Spielende der Anschlusstreffer zum 27:28, doch da Nümbrecht den Ball clever in ihren eigenen Reihen hielt und erst eine Sekunde vor Spielende zum Abschluss kam, hatte die Siebengebirgler keine Chance mehr auf einen Ballgewinn. So gewann Nümbrecht das Top-Spiel mit 29:27 – und sorgten damit dafür, dass der Titelkampf trotz des 3-Punkte-Vorsprungs für die HSG vorerst ein Zweikampf mit Nümbrecht bleiben wird.

HSG-Trainer Lars Degenhardt sah in Nümbrecht den verdienten Sieger: „Nachdem wir mit dem 7:7 nach 10 Minuten einen soliden Start hatten, bricht unser Angriffsspiel in den darauffolgenden 35 Minuten ein und wir finden kaum eine Lösung gegen die heute sehr gut verteidigende Deckung der Nümbrechter. Dann, als das Spiel fast gelaufen scheint, zeigen wir unsere Comeback-Qualitäten und arbeiten uns Tor um Tor auf das 26:26 heran und es sieht so aus, dass wir das Spiel komplett drehen. Dann verpassen wir es aber leider durch Fehlwürfe und technische Fehler, uns für diese Aufholjagd zu belohnen, weshalb Nümbrecht das Spiel letzten Endes auch verdient gewinnt. Sie haben eine gute Leistung abgeliefert und uns sehr lange vor Probleme gestellt. Für uns ist die Niederlage aber kein Beinbruch. Ich habe von Anfang an gesagt, dass es dazu kommen wird, dass wir auch mal ein Topspiel verlieren können, und so ist es jetzt auch gekommen. Jetzt gilt es, die Kräfte fürs letzte Spiel des Jahres gegen Opladen zu bündeln und dort eine gute Leistung abzuliefern, sodass wir dann mit einem guten Gefühl ins neue Handballjahr starten können.“

Für die HSG spielten und trafen: Lüko Fischer, Florian Löcher (beide Tor); Oliver Dziendziol, Bjarne Steinhaus (5/5), David Runge (3), Nico Hayer (1), Simon Schlösser (9/3), Daniel Stein (2), Diego Arancibia Diaz (1), Leonard Bachler (2), Anto Marcinkovic (1), Philipp Krefting (1), Alex Koch (2)

Fotos: Thomas “Buddhi” Schmidt