Damen I: Mit vollem Einsatzwillen raus aus dem Keller

Nach Wochen der Niederlagen und Suche nach der Lösung, haben die Damen beim Tabellenvierten gepunktet. Für viele wohl überraschend, aber mit den gezeigten Leistungen beim 24:14 (9:6) Auswärtssieg hochverdient.

Mit den personellen Änderungen unter der Woche war im Lager der HSG sehr viel Unruhe ausgebrochen. Nach dem Abgang von Coach Lutz Quiel musste schnell ein Ersatz her, der in Person von Manuela Lokotsch gefunden wurde. Selbst jahrelange erfolgreiche Handballerin, wusste sie von Beginn an die Unsicherheitsfaktoren aus dem Spiel der Damen zu verbannen. Dies wurde kurz vor dem Spiel weitergeführt, als Lokotsch ein paar Änderungen vornahm: Die Kreisläuferinnen Behr und Meiling wechselten Abwehr und Angriff und konnten so ihre Stärken ausspielen, Luisa Wallau bekam direkt zu Beginn die Chance auf der halblinken Position, Tine Kutlesa fungierte als vorgezogene Abwehrspielerin in einer offensiven 5-1- bzw. defensiven 3-2-1-Abwehrformation. Mit diesem neuen Vertrauen im Rücken und einer gewissen Zuversicht starteten die HSG Damen in das Spiel bei den Fortunen aus Köln. Nach dem 1:0 und 2:2 konnten die HSG Damen vor allem durch eine sehr stark agierende Abwehr den Gastgeber in Zaum halten. Dies sollte über die gesamte Spielzeit der Garant für den Sieg sein. Zudem kam eine gut aufgelegte Jenni Real im Tor, die 53 Prozent der Bälle parierte. Im Kollektiv wurde konsequent zur Ballseite verschoben und frühzeitig der Spielaufbau der Gastgeberinnen gestört. Vor allem die Rückraumakteurinnen um Topspielerinnen Haase konnten mehr und mehr gestoppt werden. Hier zahlte sich der durchgehende Wechsel der Kreisläuferinnen Behr (Abwehr) und Meiling (Angriff) aus. Behr als Garant in der defensiven Mitte wusste die Lücken zu schließen. Meiling konnte dagegen im Angriff durch sehenswerte Zuspiele fünf Tore hinzusteuern. Grundsätzlich wusste die HSG Equipe mit den vorzeitigen Balleroberungen in der Offensive einen ruhigen und durchdachten Ball durchzuspielen. Mit viel Druck konnten klare Abschlusssituationen raus gespielt werden und Erfolge verbucht werden. Mit 7:4 für die HSG konnte Fortuna Köln erstmals auf Distanz gehalten werden. Zum Ende der ersten Halbzeit wurde im Angriff der Blau-Grünen kurzzeitig zu hektisch agiert und der Torabschluss blieb aus, was die Kölnerinnen zu nutzen wussten und auf 7:6 wieder heran kamen. Mit zwei weiteren Toren in Folge konnten die HSG Damen jedoch zur Halbzeit den Zwischenstand von 9:6 sichern.

Mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit mussten sich die HSG Damen umstellen, da die Fortunen mit einer Manndeckung auf Kutlesa und Franz das gewohnte Offensivspiel der HSG unterbrachen. Zudem wirkte der Tordrang der Kölner stärker, womit der Spielstand auf 12:10 weiter knapp gehalten werden konnte. Lokotsch nahm in dieser Phase eine sehr wichtige Auszeit, um die Damen wieder auf das Wesentliche zu besinnen. Dies funktionierte derart gut, dass sich die Siebengebirglerinnen wieder an die defensiven Absprachen hielten und vorne, trotz der Manndeckung, mit viel Bewegung Tore erzielten. Hier zeigte u.a. Wallau ihre Rückraumstärke und Timurdas ihre Weitsicht. Vom 12:10 legten die Damen mit einer Vier-Tore-Serie zum 16:10 nach und hielten ab dann den Gegner auf Abstand. Maike Henrich verwandelte alle Strafwürfe. Nach 19:12 über 21:14 konnte Strunk am Ende, kurz vor Abpfiff, überglücklich die verdiente Zehn-Tore-Führung (24:14) zum Endstand erzielen.

Nach den vergangenen, tristen Wochen erscheint dies als Weckruf, welcher das Selbstvertrauen in die Reihen der HSG wieder zurück gebracht hat. Mit dem Sieg sind die Damen zudem aus dem Tabellenkeller und dem Abstiegsplatz entkommen. Diese Position soll nun bis zum Saisonende verteidigt werden, sodass die nächste Saison in der Mittelrheinliga gespielt werden kann.

Es spielten und trafen: Real (Tor), Wahl, Thiel, Bonerath, Meiling (5), Henrich (6/5), Franz (5), Bouchuari, Hebchen, Behr, Strunk (1), Timurdas (2), T. Kutlesa (3), Wallau (2)

 

HSG Olé