Voll motiviert nach einer intensiven Trainingswoche reiste die männliche B1-Jugend am Sonntag zum ersten Finalspiel um die Mittelrheinmeisterschaft nach Gummersbach. „High Noon“ im Bergischen mit vielen Fans und Trommeln im Anhang: es sollte ein Handballfest werden.
Was im Saisonspiel in der Gummersbacher Schwalbe-Arena noch schief ging, sollte diesmal klappen. Man hatte in der Woche auch mit Harz trainiert, um den Heimvorteil der Gummersbacher kompensieren zur können. Noch einmal wollten unsere Jungs nicht unter die Räder kommen. Schon beim Aufwärmen stimmte die Körpersprache, von Einschüchterung keine Spur.
Punkt 12:00 Uhr erfolgte der Anpfiff durch das junge Schiedsrichtergespann. Die Trommler der A-Jugend und das rhythmische Klatschen der B2-Jungs erfüllte die Halle und sorgte für Heimspielatmosphäre bei den Siebengebirglern. Sie konnten ihrer Mannschaft in den ersten Minuten zujubeln. Gummersbach kam besser in Spiel und führte nach knapp fünf Minuten mit 3:1. Bis dahin hatten die jungen Siebengebirgler noch keinen Zugriff auf das Spiel. Zahlreiche technische Fehler und Fehlversuche brachten Vorteile für Gastgeber. Drohte wieder ein Debakel, fragte sich die „7-Hills-Fankurve“. Körpersprache und entschlossene Gesichter unserer Jungs gaben die Antwort: heute wird bis zum Umfallen gekämpft. Die Deckung packte noch beherzter zu und im Angriff wurde Tor um Tor aufgeholt. Vom Kreis, von Linksaußen und aus dem Rückraum wurde ein ums andere Mal eingenetzt. Gummersbach musste ab sofort jedes Tor hart erkämpfen. Anto markierte mit einem schönen Hüftwurf um den Deckungsspieler herum das zwischenzeitliche 7:7 nach einer Viertelstunde. Das Spiel blieb sehr intensiv und von den Deckungsreihen geprägt. Gummersbach kam durch zwei Tempogegenstöße ein letztes Mal zu einfachen Toren und konnte mit einer knappen 12:11 Führung in die Pause gehen.
Allen Zuschauern war jetzt klar, dass das heute eine enge Partie wird. Für die Fans der HSG war klar: eine deutliche Niederlage kann es nicht geben, denn dazu hatten sich unsere Jungs in den ersten 25 Minuten viel zu stark präsentiert. Nach dem Wechsel änderte sich das Bild zunächst kaum. Gummersbach gelang eine 14:13 Führung in Minute 28. Jetzt rückten erstmals die Torleute in den Fokus, die bislang keine Rolle spielten: So machte beispielsweise Moritz den Gummersbacher Trickwurf-Versuch eines Hebers zunichte. Das war das Angriffssignal für die nächsten Minuten. Gummersbach wurde förmlich vom Angriffswirbel der HSG überrollt: Kreis, Rückraum und Tempogegenstoß lautete der Dreiklang. Gummersbachs Coach und HSG Ikone Jamal Naji musste beim Stand von 14:18 aus Sicht der Oberbergischen schon früh eine Auszeit nehmen. Ohne zählbaren Erfolg, denn nach wie vor waren die Grün-Blauen voll motiviert. Die Chance zum Sieg begreifend, ließ die HSG nicht nach. Selbst eine doppelte Unterzahl ab Minute 39 beeindruckte sie nicht. Mike versenkte einen Dreher von links und Mathies traf zur 22:19 Führung. Auch einige Fehlversuche in dieser Phase des Spiels halfen den Gastgebern nicht mehr. Auch Torhüter Philipp hielt den Kasten der HSG dicht. Mit 26:22 gelang ein Zieleinlauf, den vor dem Spiel keiner erwartet hatte.
Nun ist alles angerichtet für das Rückspiel auf dem Sonnenhügel am 5. März um 13:30 Uhr. Das Tor zur Mittelrheinmeisterschaft ist zur Hälfte geöffnet. Die HSG freut sich auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung und wünscht den Sportfreunden vom VfL Gummersbach eine gute und sichere Anreise.
HSG olé
Thomas Thomer, Matthias Reintgen