HSG gewinnt stimmungsvolles Derby gegen Rheinbach

850 Fans sorgen für einmalige Kulisse am Sonnenhügel beim Oberliga-Duell

Mit einem 28:20 (15:12)-Erfolg feierten die Siebengebirgler vor knapp 850 Zuschauerinnen und Zuschauern einen auch in der Höhe verdienten Derbysieg gegen den TV Rheinbach in der Oberliga Mittelrhein. Der Sieg am Samstagabend, 28. Oktober, war der achte Erfolg in Serie und bestätigte damit die Spitzenposition der Siebengebirgler. Das Lokalduell der beiden traditionsreichen Vereine im links- und rechtsrheinischen Umland wurde von den Anhängern beider Lager mit großer Vorfreude erwartet. Einige Dutzend Fans der HSG organisierten einen Fan-Marsch, bei dem sie vor dem Anpfiff laut- und ausdrucksstark zur Oberpleiser Sunshine Arena gingen, um sich so auf das besondere Derby einzustimmen. Damit war die Bühne bereitet für das große Rheinland-Derby in der Oberliga Mittelrhein 2023/2024.

Mit einem Fan-Marsch zum Oberpleiser Sonnenhügel stimmten sich viele Anhänger der Grün-Blauen auf das Derby ein.

In den Anfangsminuten fand ein ausgeglichenes und kämpferisches Spiel statt, bei dem sich keins der Teams absetzen konnte. Beim Stand von 4:3 aus Sicht der HSG, nahm Gäste-Coach Dietmar Schwolow in der 12. Minute bereits das erste Team-Timeout. Nach der kurzen Pause gelang es den Rheinbachern, das Ergebnis in der 15. Minute auf 6:5 für die Gäste zu stellen. Das sollte auch die letzte Führung der Rheinbacher in diesem Spiel gewesen sein, denn mit einem 4:0-Lauf bauten die Oberliga-Herren der HSG auf ein 9:6 aus und brachten die gegnerischen Coaches dazu, in der 18. Minute bereits die zweite Auszeit zu nehmen. Das Timeout hatte nicht den erhofften Effekt, denn die Rheinbacher schafften es nicht, den Rückstand zu drehen, und hatten es vor allem ihrem stark aufspielenden Torhüter Elias Hoven zu verdanken, dass die HSGler in dieser Phase nicht weiter davonzogen. Die Rheinbacher kamen zwar nochmal auf ein 11:10 (24.) ran, doch die Siebengebirgler bewahrten kühlen Kopf und gingen über ein 14:10 (28.) mit einer Drei-Tore-Führung (15:12) in die Kabine. Dabei ließen sich im Verlauf der ersten Halbzeit noch einige gute Torchancen ungenutzt.

Eng umkämpft wie hier in einer Szene Mitte der ersten Halbzeit war das Oberliga-Derby besonders in dieser Phase des Spiels.

In den ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte fiel nur ein einziges Tor, nämlich durch einen Siebenmeter-Wurf von Gäste-Spieler Timm Schwolow. Das Kuriose dabei: In diesen fünf Minuten gab es insgesamt vier Strafwürfe – eine für diese kurze Zeitspanne ungewöhnlich hohe Anzahl – wovon jedoch nur der genannte Wurf den Weg ins Tor fand. Das 16:13 (36. Minute) durch HSG-Spielmacher Alex Koch war dann der Startschuss für eine Phase, in der die Siebengebirgler bis auf ein 21:15 (44. Minute) davonzogen. Die Rheinbacher verkürzten zwar auf 21:17 (51. Minute), doch zu mehr reichte es auf Seiten der Gäste nicht mehr. Die Siebengebirgler konnten sich in der Schlussphase noch weiter absetzten und mit einem verdienten 28:20-Sieg aus dem Derby verabschieden.

Am Ende variabler: die HSG konnte im Spielverlauf von allen Positionen zu Torerfolgen kommen – wie hier Diego Arancibia Diaz von Linksaußen.

HSG-Trainer Lars Degenhardt zeigte sich insgesamt glücklich: „Ein Derby ist immer ein besonderes Spiel, und wie das bekannte Sprichwort sagt: Ein Derby hat seine eigenen Gesetze. Es kommt vor allem auf Eigenschaften wie Einstellung, Leidenschaft und Siegeswille an. Deshalb bin ich auch froh, dass wir, von der Anfangsphase abgesehen, das Spiel so souverän gestalten konnten und trotz stark kämpfender Rheinbacher nie so wirklich das Gefühl aufkam, dass wir das Spiel aus der Hand geben. Es ist auch nicht selbstverständlich, in einem Derby die bisher beste Abwehrleistung abzurufen und nur 20 Gegentore zu kassieren. Und doch habe ich das Gefühl, dass bei meinen Jungs vorne wie hinten sogar noch mehr geht und ich glaube, dass noch Spiele kommen werden, in denen wir das ganz große Feuer brauchen werden. Ein ganz großes Dankeschön richte ich im Namen der Mannschaft an unsere Fans aus, die uns Woche für Woche unterstützen und auch dieses Mal für eine unvergleichliche Kulisse gesorgt haben. 850 Zuschauer sind für ein Oberliga-Spiel im Handball keineswegs selbstverständlich, sondern etwas sehr außergewöhnliches. Und das wissen wir sehr zu schätzen, dass so viele Menschen an einem Samstagabend in die Halle kommen, um uns beim Handballspielen zuzuschauen.“

Full House: Handball bei der HSG Siebengebirge mit Derbystimmung durch etwa 850 Fans.

Für die HSG spielten und trafen: Lüko Fischer, Florian Löcher (beide Tor); Oliver Dziendziol (7/3), Bjarne Steinhaus (4), Albert Andrassy (1), David Runge (1), Leonard Klosterhalfen, Nico Hayer, Simon Schlösser (5/2), Diego Arancibia Diaz (2), Leonard Bachler (3), Anto Marcinkovic (1), Alex Koch (4), Ben Picard

HSG olé