Nach dem Abpfiff von intensiven 60 Minuten gegen die Reserve des HC Gelpe/Strombach konnte man in der Eugen-Haas-Halle in Gummersbach in freudestrahlende Gesichter auf Seiten der HSG schauen. Der Landesliga-Aufsteiger hat beim ersten Gastspiel für eine Überraschung sorgen können.

Als vermeintlich klarer Underdog angereist und mit der Prämisse, dem Gegner das Leben durch Kampf und Spielspaß so schwer wie möglich zu machen, gelang ein 31:22 (17:11) Auswärtserfolg. HSG-Trainer Dennis Weber konnte zum Saisonstart auf einen vollen Kader zurückgreifen. Die Gastgeber, die Reserve des Regionalligisten HC Gelpe/Strombach, hatte in der langen Pause seinen Kader nahezu vollständig verändert und sein Saisonziel offensiv, um die vorderen Plätze spielen zu wollen, kommuniziert.

Spieltaktisch war die Marschroute für den Aufsteiger aus dem Siebengebirge klar vom HSG-Trainer definiert: Stabile Abwehrarbeit und bei jeder Gelegenheit mit Tempo nach vorne. Dass dies schlussendlich in einer Form gelang, die zu einem souveränen Sieg führte, lässt auch für die weiteren Spiele in der neuen Liga hoffen.

Zu Beginn der Partie war beiden Mannschaften die übliche Unsicherheit zum Saisonstart anzumerken. Schnell wechselte der Ballbesitz durch technische Fehler und Fehlwürfe. Bereits in der Anfangsphase konnte sich einer der zentralen Protagonisten dieses Spiels, Niklas Steimel im Tor der HSG, mehrfach auszeichnen. Dem Gegner gelang es anfangs gut, die eigenen Konzepte konsequent durchzuspielen und sich dadurch gute Abschlussgelegenheiten zu erarbeiten. HSG-Torwart Steimel fand schnell ins Spiel und verhinderte so einen frühen Rückstand, da die HSG-Offensive in der ersten Viertelstunde noch Probleme hatte. Nach knapp 12 Minuten egalisierten die Mannschaften sich beim Spielstand von 5:5. In dieser Phase konnte sich Philipp Brüssler durch vier aufeinanderfolgende Tore auszeichnen. In den nächsten Minuten gelang es dann der HSG zunehmend, der Partie den eigenen Stempel aufzudrücken. Mittels starker Abwehrarbeit, angeführt durch den Mittelblock bestehend aus Nils Grunwald und Patrick Plonka, erzwang man mehrfach unvorbereitete Würfe des Gegners, die Niklas Steimel größtenteils entschärfte. Die daraus resultierenden Ballgewinne wurden im Umschaltspiel schnell in die Offensive getragen. Darauf hatte der Gegner nur selten eine Antwort und so konnte sich die Mannschaft Tor um Tor bis zum 17:11 Halbzeitstand absetzen.

In der Halbzeitpause gab HSG-Trainer Dennis Weber die Taktik für die letzten 30 Minuten des Spiels vor: In den ersten zehn Minuten den Gegner weiter auf Distanz halten und anschließend das Ergebnis durch Cleverness und Ruhe ins Ziel bringen. Dies gelang in einer Art und Weise, die gleichermaßen überraschend als auch erfreulich war aus Sicht der Grün-Blauen. In den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit fand man sich ganze sechs Minuten in Unterzahl wieder. In dieser Phase konnte die HSG eine weitere große Stärke ausspielen. Neben dem Tempospiel gelang es auch oftmals in den richtigen Situationen die Ruhe zu bewahren, sicher den Ball zu spielen und in den entscheidenden Momenten die passende Aktion zu setzen, um zum Torerfolg zu kommen. So konnte man auch trotz der Unterzahl den Vorsprung behaupten.

Die Umsetzung der Spielweise gelang über die gesamte zweite Hälfte durchweg. Im Rückraum lenkte Nils Grunwald das Spiel in jeder Phase zielgerichtet und mit großer Übersicht. Auch als der Gegner Mitte der zweiten Halbzeit mit einer Abwehrumstellung auf eine 5-1 Deckung reagierte, hatten die Siebengebirgler mit durchdachtem und ruhigem Angriffsspiel im Rückraum die passende Antwort. Somit wurde der Gegner auf Distanz gehalten. Nach 45 gespielten Minuten zeigte die Anzeigetafel weiterhin einen Sechs-Tore-Vorsprung für die Gäste aus Königswinter (2317). Während der Gastgeber nun jede spielerische Linie verließ und sein Heil in unvorbereiteten Torwürfen suchte, nahm die HSG das Tempo weitestgehend aus dem Spiel und konnte den Vorsprung sogar bis zum Ende des Spieles bis zum Endstand von 31:22 ausbauen.

Die Partie bedeutete schließlich einen großartigen Start in die Saison für den Aufsteiger aus dem Siebengebirge. Auch Trainer Dennis Weber war nach dem Spiel die Freude ins Gesicht geschrieben: „Ich hatte natürlich auf einen erfolgreichen Start gehofft, dennoch war der Gegner in meinen Augen favorisiert. Ich freue mich einerseits über die stabile Deckung, hervorheben möchte ich jedoch die Angriffsleistung. Das Umschaltspiel in die Offensive gelang hervorragend und auch im gebundenen Spiel fanden wir oft die richtige Lösung. Das Spiel war für uns der perfekte Auftakt in eine lange und schwere Saison und gibt uns ordentlich Rückenwind für die kommenden Aufgaben“.

Am kommenden Wochenende tritt die Mannschaft erstmals in der Heimat an. Am Sonntag, den 27. September gastiert der CVJM Waldbröl um 18:00 Uhr am Sonnenhügel.

Es spielten und trafen:
Tor: Steimel, Hecken
Feld: Grunwald (8/2), Brüssler 7, Plonka 6, Wirtz 3, Meurer N. 3, Steinhauer 1. Wijbenga 1, Schuster 1, Mertens 1

Weitere aktuelle Zahlen und Fakten aus der Landesliga:

• Der erste Tabellenführer heißt HSG Euskirchen durch einen 35:17 Sieg gegen den SV Frielingsdorf.
• Nach dem ersten Spieltag finden sich auf den sechs Abstiegsplätzen allein fünf Landesliga-Aufsteiger wieder.
• Die ersten vier Mannschaften gewannen alle mit mindesten zehn Toren Unterschied.
• Der CVJM Waldbröl, nächster Gegner der HSG, erzielte in seinem ersten Spiel lediglich zehn eigene Tore (10:21 gegen Oberwiehl II).

HSG olé