Herren II: Chancenverwertung als Achillesferse

Am vergangenen Samstag reisten die Verbandsliga-Herren stark dezimiert zu den abstiegsbedrohten Sportskameraden nach Rheindorf. Neben ungewohnten äusseren Einflüssen musste Trainer Radermacher eine Vielzahl an Spielerausfällen verkraften – und damit eine sehr junge, nicht eingespielte Mannschaft aufbieten und selbst sowie Co-Trainer Stefan Richarz auf dem Spielfeld aktiv werden.

Das Spiel begann für die Königswinterer sehr hektisch und mit vielen individuellen Fehlern im Spielaufbau, der Abwehr und im Rückzugsverhalten. Somit lud man die Gastgeber zu einfachen Toren ein und Trainer Radermacher war gezwungen, nach fünf Minuten die erste Auszeit und nach weiteren fünf Minuten die ersten taktischen Umstellungen vorzunehmen. Seine Mannschaft spielte in den ersten 15 Minuten einen ängstlichen und nicht druckvollen Handball, was zu einem verdienten Rückstand führte.

Die Umstellung der Abwehrformation und die Hereinnahme von Nikolai Dziendziol und Christian Frohwein brachten für den Rest der ersten Halbzeit die erhoffte Stabilität in der Abwehr. Zusammen mit einem sehr gut aufgelegten Torhüter Sebastian Schramm konnte der Rückstand so immer weiter verkürzt werden. Leider zeigte die erste Halbzeit schon das größte Problem der HSG an diesem Tag: die Chancenverwertung.  Immer wieder wurden 100-prozentige Torchancen herausgespielt, aber leider nicht genutzt. Eine Unterzahlsituation kurz vor der Halbzeitpause nutzten die Rheindorfer, um mit einer Fünf-Tore-Führung in die Halbzeitpause zu gehen.

Die Unterbrechung nutzte die HSG, um die akuten Fehler anzusprechen und abzustellen. So gelang es, direkt zu Beginn des zweiten Durchgangs, den Rückstand auf zwei Tore zu verkürzen. Leider zeigte die zweite Halbzeit in der Folge aber einen immer wiederkehrenden Spielverlauf. Die stark kämpfende HSG Mannschaft holte immer wieder einen Rückstand auf, um dann in entscheidenden Situation durch technische Fehler oder Fehlwürfe dem clever spielenden Gastgeber eine wieder größere Führung zu ermöglichen. Immer wieder wechselte die Führung der Rheindorfer in der Höhe zwischen zwei bis vier Tore. Kurz vor Ende stellten die Siebengebirgler auf eine offensive Manndeckung um und zwangen den Gegner so zu technischen Fehlern und schlechten Abschlüssen. Zwei Minuten vor dem Ende hatte man die Chance, den Rückstand bei eigenem Ballbesitz auf ein Tor zu verkürzen. Ein Fehlwurf und ein Tor durch die Rheindorfer Gastgeber im Gegenzug machten dann die Hoffnungen auf einen Punktgewinn endgültig zunichte. Am Ende entschieden die Gastgeber das Spiel mit 28:25 verdient für sich.

Trainer Radermacher fasste am Ende zusammen: “Das Spiel begann viel zu nervös und ohne die richtige Einstellung in den ersten 15 Minuten. Vor allem aber die Reaktion meiner extrem jungen Mannschaft an diesem Tag nach der Pause, zeigt mir, wie viel Freude unser Verein an den Männern in der Zukunft noch haben kann. Egal was passierte oder wie es stand, sie haben nie aufgehört in diesem Spiel zu kämpfen und haben bis zuletzt an ihre Chance geglaubt.
Leider muss ich sagen, dass insgesamt 28 Fehlwürfe und 17 technische Fehler am Ende einfach ausschlaggebend sind, warum wir einen Punkt an diesem Tag gegen einen gut aufgelegten Gegner einfach nicht verdient hatten”