Stell Dir vor es ist Samstag (07.03.2020), 16:28 Uhr, das Spiel gegen die Tabellenführer aus Solingen-Gräfrath ist gerade vorbei und die unterlegene Heimmannschaft der HSG Siebengebirge freut sich trotzdem. So geschehen an diesem Samstag in der Sunshine Arena.
Und diese Freude ist obendrein gerechtfertigt, hatten die B-Juniorinnen der Grün-Blauen doch gerade ihre wohl bisher beste Saisonleistung in der Regionalliga gezeigt. Trotz der 19:26 (10:16) Niederlage war die Stimmung ausgelassen und die Mannschaft wusste die gezeigte Leistung auch recht gut einzuordnen. Gewinnen gegen die Tabellenführerinnen und Topfavoriten war wohl für die Tabellenletzten aus dem Siebengebirge in der Tat unrealistisch. Am Ende war auch das Publikum hoch zufrieden mit dem Auftritt der Mädels der HSG.
Wenn man denn oft von einem „Spielfilm“ redet, dann hatte der Plot diesmal recht viel zu bieten. Natürlich waren die Gäste individuell geschickt, zweikampfstark und robust in der Abwehr. Nicht zuletzt Gründe für den derzeitigen Tabellenplatz Eins. Trotz eines 2:5 Rückstands schafften es die HSG-Mädels aber bis zur 9. Spielminuten mit drei Treffern in Folge wieder zum 5:5 auszugleichen. Und so ging es weiter, denn abhängen ließen sich die Grün-Blauen nicht ohne Gegenwehr. Das 10:16 zur Pause wurde nach Wiederanpfiff schnell zum 19:11 für die Solingerinnen. Doch daraus machten die Mädels mit beachtlichem Einsatz ein 15:20. Und den Spielstand von 18:23 hielten sie mit aller Macht fest und verteidigten diesen mit Frau und Maus. Ein tolles Bild wie sie sich gegenseitig aufbauten und es alle packte, auch die Bank. Der Endstand war dann eben das Ergebnis von Goliath schlägt eben doch David und geht mit 26:19 auch in Ordnung. Will man noch eins draufsetzen, dann gehen die zweiten 25 Minuten nur 10:9 für Solingen-Gräfrath aus, ohne die letzten 4 Minuten sogar 9:8 für die HSG.
So jetzt mal die Vereinsbrille absetzen und realistisch werden. 16 Spiele und kein Punkt ist natürlich ein recht ernüchterndes Zwischenfazit zum nahenden Saisonende mit noch zwei Spielen im Kalender. Doch schon zu Beginn der Spielzeit war dem Trainerteam um Axel Breme klar, dass es sehr hart werden würde. Das wussten alle in der Mannschaft und im Umfeld. Nach dem gezeigten Auftritt mag man versucht sein zu sagen, dass jetzt die Saison losgehen kann. Und das ist gerade das schöne und tolle nach diesem Spiel. Keine im Team zeigte auch nur den Ansatz von Niedergeschlagenheit ob der Tabellensituation. Und das ist der eigentliche Sieg und Erfolg in dieser Spielzeit bis heute. Wettbewerb des Wettbewerbs wegen und sich nicht als Opfer fühlen, weil man das eben nicht ist. Die gegnerischen Teams zollen großen Respekt, sind gefordert und merken schnell, dass es eben auch gegen die HSG-Juniorinnen nie ein Selbstläufer ist, egal wie weit man vor ihnen in der Tabelle steht.
Die wB1 spielte mit:
Lena (Tor); Fenja, Hanna B., Hannah A., Mona, Piet, Nati, Lilli, Lena I., Caro, Kim, Fine
HSG olé
Dieter Klein