Das Regionalliga-Derby der HSG Siebengebirge gegen den TV Rheinbach am Samstagabend bot den knapp 600 Zuschauern ein Höchstmaß an dramatischen Spielszenen und Spannung bis zum Ende. Kurz vor dem Schlusspfiff versenkte Rheinbachs Rechtsaußen Milan Künkler den Ball zum 24:24 (11:13) -Endstand im HSG-Tor und sicherte damit seinen Farben noch einen Punkt in einem heiß umkämpften Derby. Dennoch war es ein gelungener Spieltag für die Siebengebirgler, die lange Zeit einem Rückstand hinter gelaufen waren und nun im fünften Spiel in Folge gepunktet haben.

Abstiegskampf und Derby bedeuten Kampf und Emotionen. Genau das wollten die Grün-Blauen von Beginn an auf die Platte bringen. Durch den berufsbedingten Ausfall von Offensiv-Allrounder und HSG- Führungsspieler Oliver Dziendziol schien dies allerdings kaum möglich. Die Gäste aus Rheinbach nutzten dies konsequent aus und gingen schnell mit vier Toren in Führung. Allen voran Rückraumakteur Olli Dasburg stellte die Abwehr der Siebengebirgler vor allerlei Probleme. Der Rheinbacher, welcher im vergangenen Jahr noch für den Drittligisten aus Longerich auflief, überzeugte ein ums andere Mal mit seiner hervorragenden Dynamik. HSG-Trainer Lars Degenhardt schaute sich diese Entwicklung nicht länger an und nahm in der elften Minute früh sein erstes Timeout (2:6 aus Sicht der HSG). Den Rheinbacher Spielfluss stoppte dies allerdings vorerst nicht. Erst mit der Einwechslung von HSG-Torwart Sven Kremer konnten die Hausherren sich langsam wieder zurück ins Spiel kämpfen. Mit einigen Paraden des HSG-Schlussmanns gelang es den Hausherren, den Rückstand bis zur Pause wieder auf zwei Tore zu verkürzen (11:13).

Die Gäste aus Rheinbach kamen mit den besseren Umstellungen aus der Kabine zurück aufs Feld. Allen voran Olli Dasburg stellte die Siebengebirgler weiterhin vor große Probleme. Meistens war der Rückraumspieler nur durch Fouls zu stoppen. Die Überzahl-Situationen konnten die Gäste effizient nutzen und wieder auf vier Tore davonziehen (14:18; 40. Minute). Die Siebengebirgler reagierten und stellten Dasburg fortan unter Sonderbeobachtung. Die taktische Umstellung zeigte volle Wirkung und war die Initialzündung für den folgenden 5:0-Lauf (19:18; 46. Minute). Nun, 15 Minuten vor dem Schlusspfiff, war auch endlich der Kampfgeist der Grün-Blauen vollends geweckt und mit den lautstarken Fans im Rücken diktierte man das Spielgeschehen.
Andre Kirfel brachte die HSG 90 Sekunden vor Spielende nach einem geschickten Zuspiel von Marc Nahry wieder in Führung (24:23). Gästetrainer Jan Hammann nahm seine letzte Auszeit und zeichnete einen letzten Spielzug für Rene Lönebach auf. Die HSG wusste jedoch die Laufwege des Mittelmanns klug zu unterbinden, woraufhin sich Rechtsaußen Milan Künkler ein Herz fasste und mit seinem sechsten Treffer zum 24:24 ausglich. In den verbliebenen 25 Sekunden brachten die Grün-Blauen den Ball nicht mehr aufs Rheinbacher Tor.

Die Mannschaft möchte sich erneut bei den knapp 600 Zuschauern für diesen stimmungsvollen Handballabend bedanken. Leider müssen wir mitteilen, dass „Eddy“ Edgar Schulz, welcher in der 50. Minute verletzt das Spiel beenden musste, einen Wadenbeinbruch erlitten hat und für den Rest der Saison ausfallen wird. Der HSG-Mittelmann wurde bereits am Sonntag operiert und befindet sich nun auf dem Weg der Besserung.

HSG olé

Kader HSG:

Kremer, Löcher (beide Tore); Nahry (1), Steinhaus (9/2), Stöcker (1), Hayer (2), Willcke (1), Schulz (6), Kirfel (2), Lee, Marcinkovic (3/1)