Siebengebirgler kämpfen vergeblich

Kreisoberliga-Herren laufen gegen Niederpleis 2 über 50 Minuten Rückstand hinterher

Am Sonntag, den 15. November, trafen die Handballer der HSG Siebengebirge III in der Kreisoberliga auf den TuS Niederpleis II. Anwurf zu diesem “Pleiser Derby” auf Kreisebene war um 14:30 Uhr in der Sporthalle Königswinter-Oberpleis – eine für die Mannschaft eher ungewohnte Heimspielstätte, da sie ihre Partien normalerweise im CJD Königswinter oder am Oberpleiser Sonnenhügel austrägt. Trotz der ungewohnten Umgebung war die Sporthalle gut gefüllt. Dennoch musste sich die “Dritte” am Ende nach einer intensiven Partie mit 22:27 geschlagen geben.

Die Gastgeber erwischten zunächst einen guten Start und führten nach fünf Minuten mit 3:1. Doch dann fand Niederpleis besser ins Spiel: Ein 1:7-Lauf aus Sicht der HSG drehte die Partie und brachte die Gäste bis zur 12. Minute mit 4:8 in Front – eine Führung, die sie bis zum Schlusspfiff nicht mehr abgaben. Über die gesamte Spielzeit lag die Mannschaft aus dem Siebengebirge konstant mit mehr als drei Toren zurück. Weder beim 8:13 in der 24. Minute noch beim Halbzeitstand von 11:14 gelang es, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Zusätzlich wurde die ohnehin dünn besetzte HSG in der 21. Minute durch eine Rote Karte weiter geschwächt, was die Wechselmöglichkeiten einschränkte.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb Niederpleis souverän. Beim 13:18 (36.) und 16:22 (46.) behaupteten die Gäste ihren Vorsprung. Zwar kämpfte die HSG verbissen und kam in der 50. Minute noch einmal auf 18:22 heran und schöpfte kurzzeitig Hoffnung, doch Niederpleis ließ sich nicht mehr aus der Ruhe bringen und brachte den 27:22-Sieg sicher ins Ziel.

HSG-Trainer Joachim Lindner zog nach der Partie folgendes Fazit: „Der frühe 1:7-Lauf der Gäste hat die gesamte Begegnung geprägt. Bereits ab der 7. Spielminute mussten wir dem Rückstand hinterherlaufen. Trotz der frühen roten Karte und der schwierigen Ausgangslage haben wir über weite Strecken ordentlich mitgehalten und immer wieder versucht, den Anschluss herzustellen. Entscheidend war am Ende jedoch die Konsequenz, mit der Niederpleis unsere Fehler ausnutzte. Ihr groß gewachsener Innenblock bereitete uns große Probleme: Mehrfach wurden überhastete Würfe aus dem Rückraum geblockt, sodass wir häufig gezwungen waren, unter Druck und aus wenig aussichtsreichen Positionen abzuschließen. Viele dieser Versuche blieben unvorbereitet und ohne Erfolg. Erschwerend kam hinzu, dass wir nur mit vier Wechselspielern antreten konnten – und selbst einer davon war wegen Schulterproblemen nicht vollständig einsatzfähig. Dadurch stieg die Belastung für die übrigen Spieler, und wir hatten kaum Möglichkeiten, taktisch oder personell flexibel zu reagieren. Trotz all dieser Umstände hat die Mannschaft Moral gezeigt und bis zum Schluss alles versucht, um das Spiel offen zu gestalten. 27 Gegentore sind sicherlich noch im Rahmen, aber mit nur 22 erzielten Treffern wird es schwer, solch ein Spiel zu gewinnen.“

Die “Dritte” rangiert aktuell mit 2:10 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz der Kreisoberliga Bonn/Euskirchen/Sieg und muss dringend punkten, um den Anschluss ans Mittelfeld nicht zu verlieren. Nach einer dreiwöchigen Spielpause steht für die HSG Siebengebirge III am 7. Dezember um 18:15 Uhr das nächste schwere Auswärtsspiel in Bad Münstereifel an. Dort will die Mannschaft erneut eine engagierte Leistung zeigen und möglichst Punkte mit ins Siebengebirge nehmen – idealerweise wieder mit ihrem verletzten Kapitän Florian Schuster, dessen Tempo und Spielintelligenz dem Team derzeit spürbar fehlen.

Es spielten und trafen für die HSG: Fabian Ried, Emil Supplies (beide Tor); Linus Wijbenga (7), Marvin Kunkel (4), Yannik Thiemann (3), Paolo Klein (3), Felix Steinhauer (2), Philipp Brüssler (1), Joona Rey (1), Bastian Block (1), Constantin Kopp

HSG olé